Kriminalitätsbekämpfung

Operation Roadrunner – Erfolgreicher Schlag gegen organisierten Drogenhandel

Fünf Beschuldigte festgenommen: Verdacht des Handels mit 80 Kilogramm Kokain

Ein weiterer bedeutender Erfolg im Kampf gegen die organisierte Kriminalität: Bedienstete der Arbeitsgemeinschaft (AG) Achilles des Bundeskriminalamtes konnten im Rahmen der Operation Roadrunner fünf österreichische Staatsbürger im Alter von 25 bis 30 Jahren ausforschen und festnehmen. Die Beschuldigten stehen unter Verdacht, mit insgesamt 80 Kilogramm Kokain gehandelt und einen groß angelegten Drogenhandel unter Zuhilfenahme von Kryptomessengerdiensten betrieben zu haben.

Professionelle Struktur und Organisation
Die akribischen Ermittlungen der AG Achilles deckten auf, dass die Beschuldigten äußerst professionell und arbeitsteilig agierten. Ein Beschuldigter habe als Buchhalter fungiert und präzise die Mengen und finanziellen Transaktionen der Drogenlieferungen dokumentiert. Ein weiterer sei als sogenannter "Lagerboy" und Kurier tätig gewesen. Er habe neben einem Gehalt auch Weihnachtsgeld und ein "Firmenauto" erhalten. Die Kokain-Bezugsquellen lagen im Ausland, von wo aus die Gruppe ihre Ware über zwei Linien bezogen habe.

Unerwarteter Hinweis durch GTI-Treffen
Ein entscheidender Hinweis, der zur Identifizierung eines Beschuldigten führte, stammte aus einer Verkehrsverwaltungssache. Einer der Tatverdächtigen wurde auf einem Video des GTI-Treffens in Kärnten erkannt, nachdem er dort von der Polizei wegen einer Verwaltungsübertretung angezeigt worden war.
"Roadrunner stellen eine ernsthafte, lebensbedrohliche Gefährdung für die Verkehrssicherheit dar. Die Bundespolizeidirektion setzt in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt verstärkt auf präventive und repressive Maßnahmen, um diese illegalen Aktivitäten zu stoppen", so der Bundespolizeidirektor Michael Takacs.

Kampf gegen Kryptomessenger: Die Schlüsselrolle der AG Achilles
Die AG Achilles, eine spezialisierte Einheit des Bundeskriminalamtes, spielt seit ihrer Gründung im April 2021 eine zentrale Rolle im Kampf gegen organisierte Kriminalität. Unterstützt vom FBI, Europol und weiteren europäischen Staaten, wertet sie umfangreiche Daten aus Kryptomessengerdiensten aus. Nach der Aufarbeitung der Plattformen ANOM und Sky ECC konnten erhebliche Mengen an verschlüsselter Kommunikation entschlüsselt werden. Dies ermöglichte neue Einblicke in die Tätigkeiten organisierter Tätergruppierungen.
Die Ermittler standen und stehen vor der Herausforderung, über eine Milliarde Chatnachrichten auszuwerten, darunter durchschnittlich 4,5 Millionen Nachrichten pro Beschuldigten. Auch in diesem Fall nutzten die Tatverdächtigen Kryptomessenger-Dienste, um ihre Handlungen abhörsicher zu koordinieren.

"Mein Dank gilt den Ermittlern des Bundeskriminalamtes, denen durch die ausgezeichnete internationale Vernetzung ein erfolgreicher Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität gelungen ist", so Innenminister Gerhard Karner.

Zeitgleiche Festnahmen und Sicherstellungen
Im Oktober 2024 führten die Einsatzkräfte zeitgleiche Hausdurchsuchungen und Festnahmen an mehreren Orten durch. Die Aktion, die auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien erfolgte, wurde durch die Einsatzkräfte des EKO Cobra unterstützt.
Im Zuge der Maßnahmen wurden Vermögenswerte im Wert von 300.000 Euro sichergestellt, darunter Bargeld, Kryptowallets und Fahrzeuge. Alle fünf Beschuldigten wurden festgenommen befinden sich seither in Untersuchungshaft.

"Die Operation Roadrunner unterstreicht, wie effektiv nationale und internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die organisierte Kriminalität ist. Die engagierte Arbeit der AG Achilles beweist, dass auch organisierte Tätergruppen mit hohem Professionalitätsgrad nicht unantastbar sind. Das Bundeskriminalamt wird alles daransetzen, die Sicherheit in Österreich nachhaltig zu stärken", so der Direktor des Bundeskriminalamtes Andreas Holzer.

Artikel Nr: 27697 vom Sonntag, 26. Jänner 2025, 08:00 Uhr
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