Prävention
Bundeskriminalamt Österreich warnt vor Fake-Shops im Weihnachtsgeschäft
Erhöhtes Risiko für Online-Betrug zur Weihnachtszeit: Wie Konsumentinnen und Konsumenten gefälschte Shops erkennen und sich vor finanziellen Verlusten schützen können
Mit der steigenden Zahl an Online-Bestellungen in der Vorweihnachtszeit wächst auch das Risiko, auf sogenannte Fake-Shops hereinzufallen. Diese betrügerischen Webseiten nutzen das erhöhte Kaufinteresse aus, um ahnungslose Konsumentinnen und Konsumenten in die Falle zu locken. Fake-Shops erscheinen oft auf den ersten Blick seriös und locken mit attraktiven Preisen für gefragte Produkte, die jedoch nie geliefert werden. Gerade jetzt, wenn viele Menschen im Internet nach Geschenken suchen, lauert die Gefahr, Opfer solcher Betrugsmaschen zu werden.
Die Masche der Betrüger
Fake-Shops sind oft darauf ausgelegt, echten Online-Shops täuschend ähnlich zu sehen, um das Vertrauen der Konsumenten zu gewinnen. Sie locken mit vermeintlich günstigen Preisen, schnellen Lieferzeiten und beliebten Markenprodukten, die jedoch nie ankommen. Kriminelle hinter diesen Fake-Shops setzen oft auf professionell gestaltete Webseiten mit modernen Designs und Fake-Bewertungen, um einen authentischen Eindruck zu vermitteln. Häufig erfolgt der gesamte Kaufprozess auf scheinbar professionellen Seiten, die optisch den Standards legitimer Online-Händler entsprechen, jedoch in Wahrheit keinerlei Waren anbieten. Nach der Bestellung und Zahlung erhalten die Käufer entweder keine Lieferung oder minderwertige, nicht dem beschriebenen Standard entsprechende Produkte. Nicht selten verschwinden die Fake-Shops nach wenigen Wochen aus dem Internet, nur um unter einer neuen Domain wieder aufzutauchen und den Betrug fortzusetzen.
Typische Merkmale von Fake-Shops:
1. Ungewöhnlich günstige Preise: Sehr niedrige Preise für gefragte Produkte sind oft ein Hinweis auf einen unseriösen Anbieter und ein "Lockangebot", um schnell Käufer anzuziehen.
2. Fehlende oder unvollständige Impressumsangaben: Seriöse Anbieter stellen vollständige Informationen zur Identität und Erreichbarkeit des Unternehmens bereit, während Fake-Shops diese oft weglassen oder fiktive Adressen verwenden.
3. Verdächtige Zahlungsmethoden: Bei Fake-Shops werden häufig ausschließlich Vorkasse oder schwer rückverfolgbare Zahlungsmethoden (wie Kryptowährungen) angeboten, um es den Opfern schwer zu machen, ihr Geld zurückzubekommen.
4. Mangelhafte Kontaktmöglichkeiten: Wenn lediglich eine E-Mail-Adresse angegeben ist, keine Telefonnummer hinterlegt oder das Kontaktformular nicht funktioniert, sollten Käuferinnen und Käufer skeptisch werden.
5. Schlecht übersetzte Inhalte und Fehler im Text:Viele Inhalte solcher Webseiten sind schlecht übersetzt oder voller Rechtschreibfehler, was auf eine unprofessionelle Herkunft der Seiten hinweisen kann.
Tipps zur Prävention: So schützen Sie sich vor Fake-Shops
Das Bundeskriminalamt Österreich empfiehlt folgende Maßnahmen, um sich vor Fake-Shops zu schützen:
1. Webseite prüfen: Achten Sie auf ein vollständiges Impressum und überprüfen Sie die Unternehmensangaben im Internet, zum Beispiel in öffentlichen Registern oder auf Bewertungsplattformen.
2. Bewertungen lesen: Recherchieren Sie Kundenbewertungen auf unabhängigen Portalen und achten Sie auf durchgehend negative oder übermäßig positive Kommentare, die gefälscht wirken könnten.
3. Verdächtige Preise hinterfragen: Wenn ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, könnte es sich um einen betrügerischen Fake-Shop handeln. Überprüfen Sie die üblichen Preise bei anderen, bekannten Anbietern.
4. Sichere Zahlungsmethoden nutzen: Verwenden Sie sichere Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder Zahlung auf Rechnung. Vermeiden Sie ungesicherte Vorabüberweisungen an unbekannte Anbieter.
5. Vertrauenswürdige Webseiten verwenden: Kaufen Sie nach Möglichkeit bei bekannten, etablierten Online-Shops oder achten Sie auf Gütesiegel und Zertifikate, die die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters belegen.
6. SSL-Zertifikat prüfen: Achten Sie darauf, dass die Webseite ein SSL-Zertifikat hat. Erkennbar ist dies an der URL mit "https://" und einem kleinen Schloss-Symbol in der Browserzeile, was auf eine verschlüsselte Verbindung hinweist.
Handeln im Verdachtsfall
Falls Sie vermuten, Opfer eines Fake-Shops geworden zu sein, empfiehlt das BK, umgehend Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Sammeln und dokumentieren Sie sämtliche Transaktionen, E-Mail-Korrespondenzen und speichern Sie alle relevanten Belege, um der Polizei bestmögliche Hinweise zur Aufklärung zu geben.
Mit erhöhter Vorsicht und einem kritischen Blick können Fake-Shops rechtzeitig erkannt und betrügerische Machenschaften verhindert werden.