Prävention
Start der zweiten Auflage von 10 Tage gegen Phishing – Gemeinsam gegen Internetbetrug
Phishing bedroht alle Altersgruppen und verursacht Schäden in Millionenhöhe. Mit der zweiten Auflage von 10 Tage gegen Phishing setzen Innenministerium, Banken, Post, A1 Telekom und Watchlist Internet erneut auf Aufklärung, Prävention und Zusammenarbeit – um die gefährlichsten Fallen sichtbar zu machen und Internetnutzer wirksam zu schützen. Zugleich markieren diese Aktionstage den Auftakt für die Fortsetzung der gemeinsamen Awarenesskampagne "Phishen Impossible".
Phishing-Attacken sind das Einfallstor für viele kriminelle Machenschaften im Internet. Die Methoden werden immer raffinierter, die Schadenssummen immer höher. Um dem entgegenzutreten, startet heute zum zweiten Mal die Schwerpunktwoche #10TageGegenPhishing – getragen von einem starken Bündnis aus Bundesministerium für Inneres/Bundeskriminalamt, Österreichischer Post AG, A1 Telekom Austria, den Österreichischen Banken, Watchlist Internet sowie der PSA Payment Services Austria GmbH.
Zehn Tage lang stehen aktuelle Phishing-Fallen, neue Maschen der Täter und konkrete Tipps zum Schutz im Fokus. Noch mehr Verstärkung erhalten die Aktionstage im zweiten Jahr durch die Fortsetzung der Awareness-Kampagne "Phishen Impossible!", die die wichtigen Inhalte auf unterhaltsame Art vermittelt und dadurch besonders einprägsam macht.
Phishing – oft eine Vortat zu weiteren Betrugsformen
Phishing bedeutet das Abfischen sensibler Daten wie Passwörter, Bank- oder Kreditkartendaten über gefälschte Webseiten, E-Mails, SMS oder Telefonanrufe. Oft folgt darauf gezieltes Social Engineering – die Opfer werden durch geschickte Täuschung zu finanziellen Handlungen verleitet. Die Folge: Schäden im fünf- bis sechsstelligen Bereich, die sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen empfindlich treffen können.
Besonders heimtückisch ist, dass Phishing jede und jeden treffen kann – unabhängig von Alter, Beruf oder digitaler Erfahrung. Täter setzen verschiedene Methoden gezielt und abgestimmt auf die jeweilige Zielgruppe ein.
Ob mit Hilfe künstlicher Intelligenz, täuschend echter Fake-Webseiten oder professionell gefälschter Identitäten gelingt es Kriminellen zunehmend, auch erfahrene Internetnutzer zu täuschen. Klassische Warnsignale wie Rechtschreibfehler oder schlechte Layouts verschwinden – die Fallen sind oft erst auf den zweiten Blick erkennbar.
"Phishing betrifft, unabhängig von Alter, Bildungsgrad oder digitaler Erfahrung, die gesamte Bevölkerung und verursacht jährlich Schäden in Millionenhöhe. Das Ziel der 10 Tage gegen Phishing Kampagne ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren und sie dadurch zu schützen", erklärte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf.
Starke Allianz, die wirkt
Schon im vergangenen Jahr war man sich bei der Auftaktveranstaltung im Innenministerium der gemeinsamen Aufgabe klar bewusst: Nur durch enge Kooperation zwischen Sicherheitsbehörden, Banken, Telekommunikationsanbietern und weiteren Partnern lassen sich Internetkriminelle wirksam bekämpfen. In zahlreichen Stellungnahmen betonten die Beteiligten, dass Prävention und Bewusstseinsbildung die wirksamsten Mittel sind, um Phishing im Keim zu ersticken. Die Wirkung einer strategischen Kriminalprävention zeigt sich auch erstmals seit vielen Jahren in der Polizeilichen Kriminalstatistik. Im Jahr 2024 konnte im Bereich der Internetkriminalität ein deutlicher Rückgang um 6,8 Prozent im Vergleich zum 2023 erzielt werden, mit einer Aufklärungsquote von 31,7 Prozent.
"Cybercrime ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir begegnen ihr mit klarer Strategie, moderner Ermittlungsarbeit und starker Prävention. Die Plattform gegen Phishing ist ein Beispiel dafür, wie Zusammenarbeit Sicherheit schafft. Kampagnen wie 10 Tage gegen Phishing zeigen, dass wir Prävention als langfristige, strategische Aufgabe verstehen", erklärte der Direktor des Bundeskriminalamtes, Andreas Holzer.
Neuer Schwerpunkt der Kampagne 2025: die häufigsten Fallen
Diese Zusammenarbeit wird nun mit der zweiten Auflage von 10 Tage gegen Phishing intensiviert. Im Fokus stehen zehn besonders verbreitete Formen des Phishing-Betrugs:
Account Takeover – Promi-Betrug – Paketdienst-Masche – Love-Scam – Treuepunkte-Betrug – Identitätsdiebstahl per E-Mail – "Hallo Mama/Papa…" – Abofalle als Gewinnspiel – Telefon-Betrug – Recovery Scam
Jeder Tag der Kampagne stellt eine dieser Fallen in den Mittelpunkt – repräsentiert durch Videospots sowie Social-Media-Aktivitäten, die eine breite Awareness schaffen sollen.
Die Stimmen aus der Privatwirtschaft
Franz Rudorfer, Geschäftsführer der WKÖ-Bundessparte Bank und Versicherung: "Für Österreichs Banken hat IT- und Cyber-Security höchste Priorität. Wirksamer Schutz erfordert enge Zusammenarbeit über Branchengrenzen hinweg. Die Expert:innen-Plattform gegen Phishing ermöglicht den so wichtigen Austausch und stärkt zugleich das Bewusstsein dafür in der Bevölkerung. Ziel ist es, Phishing und anderen Cyberbedrohungen stets einen Schritt voraus zu sein, zum bestmöglichen Schutz der Kund:innen."
"Aufmerksamkeit und Basiswissen über aktuelle Fallen sind ein entscheidender Schutz vor Internetbetrug. Dazu leisten wir mit der Watchlist Internet seit mehr als 10 Jahren mit aktuellen Warnmeldungen einen Beitrag. Ich freue mich, dass sich mittlerweile so viele Akteure der Prävention von Internetbetrug verschrieben haben", betonte Bernhard Jungwirth, Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation.
Natascha Kantauer-Gansch, Vorstandsmitglied und CCO der A1 Telekom Austria AG erklärte: "Phishing ist eine reale Bedrohung für alle Altersgruppen – deshalb engagieren wir uns bei A1 für digitale Aufklärung und Sicherheit. Unsere Teilnahme an der Kampagne "10 Tage gegen Phishing" ist ein weiterer Schritt, um Bewusstsein zu schaffen und Menschen zu befähigen, sich sicher im digitalen Raum zu bewegen. Mit der A1 Seniorenakademie unterstützen wir seit über 13 Jahren die Generation 60+ dabei, digitale Kompetenzen zu erlernen und selbstbewusst online zu agieren. Gleichzeitig helfen wir mit dem A1 digital.campus jungen Menschen, Erziehungsberechtigten und Lehrenden durch kreative Workshops in den Bereichen Programmierung, Robotik und Medienkompetenz. Und für all jene, die sich in keinem unserer Kurse wiederfinden, haben wir unter www.A1.net/sicherheitsportal die aktuellsten Bedrohungen zusammengefasst und leisten so einen aktiven Beitrag zur digitalen Bildung und Sicherheit – für Jung und Alt."
Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Post AG, Walter Oblin sagte: "Die Sicherheit unserer Kund*innen steht für uns an oberster Stelle. Als zentrale Akteurin im digitalen Alltag und Marktführerin im Paketbereich sind wir uns der Verantwortung bewusst, das Bewusstsein für die Gefahren von Phishing zu schärfen und unsere Kund*innen bestmöglich zu schützen. Wir empfehlen daher, die Online-Services der Post ausschließlich über unsere offiziellen Kanäle – nämlich die Post App und post.at – zu nutzen. Im Zweifel lohnt sich immer ein Check der Sendungsnummer in der Post-Sendungsverfolgung. Gemeinsam mit unseren Partner*innen aus Behörden, Banken und der IT-Branche setzen wir alles daran, kriminellen Machenschaften entschlossen entgegenzutreten."
"Die Plattform gegen Phishing hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einem starken Netzwerk entwickelt. Das gemeinsame Engagement von Banken, Sicherheitsbehörden und immer weiteren Partnern zeigt, wie wirksam Zusammenarbeit im Kampf gegen Online-Betrug sein kann.", betonte David Ostah, Geschäftsführer der PSA Payment Services Austria GmbH und weiter: "Mit der Fortsetzung unserer Awareness-Kampagne "Phishen Impossible" setzen wir bewusst auf Information statt Abschreckung. Jede und jeder kann von einem Phishing-Angriff betroffen sein. Umso wichtiger ist eine Sensibilisierung ohne Angstmache. Wir möchten Menschen mit Humor und Realitätsnähe erreichen und so nachhaltig Bewusstsein für die Wirkungsweise von Betrugsmaschen schaffen. Als Zahlungsdienstleister wickelt die PSA jährlich rund dreieinhalb Milliarden Transaktionen ab – Prävention und Sicherheit gehören damit zu unseren zentralen Aufgaben und sind Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung."
Tipps der Kriminalprävention
• Folgen Sie keinen Links in E-Mails oder SMS, die zur Eingabe persönlicher Daten auffordern.
• Geben Sie niemals Passwörter, TANs oder Ausweiskopien an unbekannte Absender weiter.
• Nutzen Sie ausschließlich offizielle Apps und Webseiten von Banken, Post oder Dienstleistern.
• Bei Verdacht: Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank, den angeblichen Absender oder die Polizei.
Weitere Informationen, aktuelle Phishing-Beispiele sowie ein Meldeformular für neue Betrugsmaschen finden Sie auf der Watchlist Internet (www.watchlist-internet.at). Dort können Sie auch den Newsletter abonnieren oder die App installieren. Alle Inhalte und Informationen zur Awareness-Kampagne "Phishen Impossible" finden Sie ebenfalls unter: https://www.phishen-impossible.at/