Prävention
Einbruchsdiebstahl: Das Eigenheim richtig sichern
Die Vorsaison des Tourismus hat begonnen, bald folgt die Hauptsaison. In dieser Zeit ist es besonders wichtig das Eigenheim adäquat zu schützen. Das Bundeskriminalamt (BK) klärt über potenzielle Risiken in der Urlaubszeit auf.
Bei einem Einbruchsdiebstahl handelt es sich gemäß Strafgesetzbuch (StGB) um einen Diebstahl, der durch widerrechtliches Öffnen beziehungsweise Aufbrechen eines Gebäudes, Transportmittels, Lagerplatzes oder ähnlichen Behältnisses begangen wird.
Welche Arten von Kriminellen gibt es?
Der Großteil der Kriminellen sind "Gelegenheitstäter" . Sie gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Es zählt weniger die zu erwartende Beute als der mechanische und zeitliche Aufwand. Die Tatorte werden meist zufällig ausgewählt. Der Einbruch in ein schwach gesichertes Haus oder eine Wohnung dauert bei einem geübten Kriminellen nur wenige Sekunden. Die bevorzugte Beute sind Bargeld, Schmuck und kleine elektronische Geräte. Stößt ein Einbrecher oder eine Einbrecherin auf Widerstand, erhöht sich der Zeitfaktor, oft muss mit mehr Kraft und Lärmentwicklung gearbeitet werden, weshalb die Tat dann häufig abgebrochen wird.
Der geringere Teil der sogenannten "Profitäter" arbeitet im Gegensatz zum "Gelegenheitstäter" zielstrebiger. Dieser wählt ein bestimmtes Tatobjekt aus, von dem eine hohe Beute zu erwarten ist. Diese Täterinnen und Täter recherchieren gründlich und nehmen auch einen hohen Zeitaufwand in Kauf.
Wann ist die Einbruchsrate am höchsten?
Der Einbrecher meidet den Opferkontakt und sucht nach Häusern und Wohnungen, in denen niemand anwesend zu sein scheint. Daher sind die häufigsten Einbruchszeiten wochentags zwischen 10.00 Uhr und 13.00 Uhr, während Einbrüche in Geschäften vermehrt nachts oder am Wochenende passieren. Ein weiterer Risikofaktor für die Kriminellen sind Überwachungsmaßnahmen, die beispielsweise ein polizeiliches Einschreiten oder Anhalten des Täters ermöglichen.
Wo wird am häufigsten eingebrochen?
Bei Einfamilienhäusern wird häufig durch Fenster oder Fenstertüren eingestiegen, während bei Wohnungen häufig die Eingangstüre verwendet wird. In Mehrparteienhäusern sind Kellerabteile und Abstellräume in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Einbrecher gerückt, da dort wertvolle Fahrräder oder andere verwertbare Gegenstände ungesichert aufbewahrt werden.
Präventionsempfehlungen aus dem Bundeskriminalamt (BK)
• Sicherheitsfenster und -türen, Zusatzschlösser, Gitter und Ähnliches bieten meistens ausreichend Widerstand. Auch bei kurzer Abwesenheit sollten alle Schlösser zugesperrt und Fenster geschlossen (nicht gekippt) werden.
• Einbruchsmelde- oder Videoüberwachungsanlagen können eine gute Ergänzung sein, wenn diese sinnvoll eingesetzt und angewandt werden.
• Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind sehr wichtig, denn Zusammenhalt schreckt Kriminelle ab!
• Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit! Lassen Sie beispielsweise Briefkästen leeren.
• Vermeiden Sie Sichtschutz, der Kriminellen ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht. Räumen Sie Gegenstände wie Werkzeuge und Leitern weg, sonst machen Sie es den Einbrechern zu leicht.
• Verwenden Sie bei Abwesenheit in den Abendstunden Zeitschaltuhren und überlegen Sie, ob eine Außenbeleuchtung sinnvoll ist.
• Sehen Sie regelmäßig im Kellerabteil und in Abstellräumen nach dem Rechten.
Was sollen Betroffene im Schadensfall tun?
Wird ein Einbruch wahrgenommen, muss sofort die Polizei unter 133 verständigt werden. Keinesfalls sollte das Haus oder die Wohnung betreten werden, einerseits, um keine Spuren zu vernichten, andererseits könnte noch der Kriminelle anwesend sein.
Falls ein Krimineller während eines Einbruchs angetroffen wird, sollte diesem die Flucht ermöglicht werden. Im besten Fall merkt man sich eine Personenbeschreibung und die Fluchtrichtung. Angehaltene Einbrecherinnen und Einbrecher, werden wahrscheinlich Gewalt anwenden, um zu entkommen. So eine Situation kann schnell eskalieren und außer Kontrolle geraten.