Delikte & Ermittlungen

Suchtmittel

Österreich ist Konsum-, Transit- und Umschlagplatz für illegale Suchtmittel und Sitz verschiedenster Tätergruppierungen und Verteilernetzwerke. Im Wesentlichen werden die kriminellen Aktivitäten durch fünf Faktoren beeinflusst.

  • Die Balkanroute, an der Österreich liegt und über die Heroin- und Opiatprodukte aus Afghanistan Richtung Europa geschmuggelt werden. Diese dient auch zum Schmuggel von Drogenausgangsstoffen aus Europa Richtung Zentralasien.
  • Der internationale Flughafen Wien-Schwechat fungiert im Besonderen zum Einfuhrschmuggel von Kokain aus den südamerikanischen Ländern.
  • Die Methamphetamin produzierenden, angrenzenden, aber auch anderen europäischen Länder.
  • Die Eigenproduktion sowie der Schmuggel von Cannabisprodukten.
  • Und vor allem die vermehrt via Internet und Darknet angebotenen illegalen Suchtmittel und neuen psychoaktiven Substanzen.

Aufgrund seiner geografischen Lage auf der Balkanroute kommt Österreich große Bedeutung bei der Bekämpfung der internationalen organisierten Drogenkriminalität zu. Als Transitland und Umschlagplatz für illegale Drogen und Sitz verschiedenster multinationaler Tätergruppierungen steht es ständig den Herausforderungen einer effektiven Bekämpfung der Drogenkriminalität gegenüber.

Der Handel mit illegalen Suchtmitteln im Internet und Darknet boomt und hat sich etabliert. Generell erfordern die über das Internet und Darknet bestellten und mittels Briefen sowie Paketen zugestellten illegalen Suchtmittel eine verstärkte Bekämpfung im Wege des „Multi Agency-Prinzips“. Speziell der Versand der illegalen Suchtmittel im Zuge des Postverkehrs stellt die Polizei aufgrund der sehr eingeschränkten rechtlichen Möglichkeiten vor große Herausforderungen. Unbeschadet dieser Entwicklung muss ebenso dem offenen Straßenhandel auch in Zukunft hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden. Unbenommen der neuen Szenarien werden illegale Drogen weiterhin auf traditionellen Wegen über die Balkanroute und ebenso über den Flughafen Wien-Schwechat geschmuggelt.

Lageberichte

Das Büro für Suchtmittelkriminalität im Bundeskriminalamt erstellt in Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern jährliche Lageberichte.

Jahresbericht 2022

Jahresbericht 2021

Jahresbericht 2020

Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2018

Jahresbericht 2017

Jahresbericht 2016

Jahresbericht 2015

Jahresbericht 2014

Jahresbericht 2013

Jahresbericht 2012

Jahresbericht 2011

Jahresbericht 2010

Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2008

Jahresbericht 2007

Jahresbericht 2006

Jahresbericht 2005

Jahresbericht 2004

Jahresbericht 2003

Internationale Projekte

Darüber hinaus engagiert sich das Bundeskriminalamt auch international in der Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität. Die beiden Broschüren zu den EU-Projekten "Drug Policing Balkan" (2,9 MB) und „Drug Policing Balkan Advanced 2013-2014“ (2,7 MB)  bilanzieren über die erfolgreiche Arbeit  mit den Ländern des Westbalkans.

November 2018 beendete das Bundeskriminalamt gemeinsam mit Tschechien und dem Kosovo das 24 monatige Projekt Joint investigation to fight trafficking in drugs and firearms with the main focus on international airports within and also into the EU (2,7 MB). Ziel war es, den internationalen Drogen- und Waffenschmuggel mit Schwerpunkt internationaler Flughäfen zu bekämpfen und Erkenntnisse über die gegenseitige Einflussnahme der Schmuggelbereiche Drogen und Waffen zu gewinnen.

2015 startete das Bundeskriminalamt gemeinsam mit Deutschland ein Projekt, das sich dem internationalen Kampf gegen den Drogenhandel im Darknet verschreibt. Auch im Rahmen dieses Projektes “Joint investigation to combat drug trafficking via the virtual market (darknet) within and also into the EU” (3,2 MB) wird laufend bilanziert.

Meldestelle für Drogenausgangsstoffe

Im Büro für Suchtmittelkriminalität im Bundeskriminalamt ist zudem die Meldestelle für Drogenausgangsstoffe eingerichtet. Diese wurde eingerichtet, da bestimmte Chemikalien im Einzelfall von kriminellen Organisationen missbräuchlich für die Herstellung von Suchtmitteln wie zum Beispiel synthetische Drogen wie Ecstasy verwendet werden. Um die Abzweigung solcher chemischer Stoffe aus legalen Kanälen für die illegale Herstellung von Drogen zu verhindern, besteht im Bundeskriminalamt die Meldestelle für Drogenausgangsstoffe.

Die Wirtschaftsbeteiligten melden aufgrund der rechtlichen Bestimmungen der Meldestelle für Drogenausgangsstoffe unverzüglich sämtliche Wahrnehmungen, die vermuten lassen, dass solche Chemikalien möglicherweise für die unerlaubte Herstellung von Suchtmitteln abgezweigt werden. 

Auch Privatpersonen können durch entsprechende Wahrnehmungen und Beobachtungen einen Beitrag zur Verhinderung der Suchtmittelherstellung und somit zum Schutze unserer Jugend beitragen.

Wahrnehmung können jederzeit entweder schriftlich, per Telefax oder per E-Mail an die Meldestelle gerichtet werden. Ihre Angaben werden auf Wunsch vertraulich behandelt.

Bundeskriminalamt
Meldestelle für Drogenausgangsstoffe
Josef-Holaubek-Platz 1
1090 Wien
Telefax: +43-(0)1-319 25 63
Email: Precursor@bmi.gv.at

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