Jugendprogramme
Jugend stärken
Die Kriminalprävention mit der Zielgruppe Jugendliche stellt einen wichtigen Teilbereich der polizeilichen Präventionsarbeit dar. Durch die österreichweit einheitliche Umsetzung von fundierten Präventionsprogrammen für die Zielgruppe 13- bis 17-Jährige kann eine nachhaltige Präventionsarbeit geleistet werden. Diese wichtige Aufgabe leisten österreichweit insgesamt 433 Präventionsbedienstete.
Österreichweite Präventionsprogramme
Die Kriminalprävention mit der Zielgruppe Jugendliche wurde in den letzten Jahren laufend weiterentwickelt. Die Themenbereiche Gewalt- und Suchtdeliktsprävention sind im Gesamtkonzept „UNDER18“ zusammengefasst und unterteilen sich in die Programme „All Right – Alles was Recht ist!“, „Click & Check“ und „Look@your.Life“. Jedes dieser Programme entspricht Kriterien, die wesentlich für eine funktionierende Umsetzung und eine Nachhaltigkeit sind.
Über die Kriterien der Präventionsprogramme:
Diese Kriterien wurden aus der Pädagogik übernommen und sind die Grundlage für die Umsetzung der Kriminalprävention an Schulen:
- Die Zusammenarbeit bei der Erstellung der Schulungsprogramme erfolgt eng mit Vertretern der Schulpsychologie des Bundesministeriums für Bildung.
- Die Ausbildung der Präventionsbediensteten erfolgt österreichweit einheitlich durch interne und externe Vortragende. Derzeit umfasst die modulare Ausbildung 19 Präsenztage und beinhaltet wesentliche Eckpfeiler der Entwicklungspsychologie, Gewalt- und Suchtentstehung, Methodik, Didaktik und Kommunikation.
- Die Programme werden im Mehr-Ebenen-Ansatz angeboten. Das bedeutet, dass sowohl die Pädagogen, die Erziehungsberechtigten als auch die Schülerinnen und Schüler aktiv in die Programme eingebunden sind.
- Die Programme setzen auf eine sehr starke Interaktion mit den Jugendlichen, um möglichst viele Sinne anzusprechen und somit nachhaltig wirken.
- Je nach Programm umfasst die Umsetzung zumindest 12 Unterrichtseinheiten, die über ein Schuljahr verteilt durchgeführt werden. Dadurch kann eine Nachhaltigkeit bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Jugendlichen, erreicht werden.
- Sämtliche Programme sind für die Altersklassen von 13 bis 17 Jahren vorgesehen. Darüber hinaus kann das Modul CyberKids im Gewaltpräventionsprogramm „Click & Check“ für die Altersklasse von 10 bis 12 Jahren angeboten werden.
Alle Programme werden österreichweit einheitlich angeboten.
All Right – Alles was Recht ist!
Das Gewaltpräventionsprogramm „ All Right - Alles was Recht ist!“ befasst sich mit der präventiven Rechtsinformation, im speziellen mit dem Verwaltungs-, Straf- und Zivilrecht, da Jugendliche in ihren unterschiedlichsten Lebenswelten mit verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen konfrontiert werden. Dabei steht ein straffreies Heranwachsen der Jugendlichen im Vordergrund. Darüber hinaus wird ein besonderes Augenmerk auf die Förderung des Bewusstseins für zivilcouragiertes Verhalten und die Erarbeitung von Handlungsstrategien in Bezug auf eine gewaltfreie Konfliktlösung gelegt.
Über „All Right – Alles was Recht ist!“
In diesem Schulprogramm werden Pädagoginnen und Pädagogen beziehungsweise Erziehungsberechtigte eingeladen, die Themenbereiche in der Schule und zu Hause gemeinsam mit den Jugendlichen zu diskutieren und aufzuarbeiten.
Zielgruppe:
- Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren
Programmumfang:
- Programminformation für das Lehrpersonal: 1 Unterrichtseinheit
- Informationsabend für Erziehungsberechtigte: 1 Unterrichtseinheit
- Umsetzung des Präventionsprogrammes mit den Schülerinnen und Schülern: 10 Unterrichtseinheiten
- Die Umsetzung dieses Programmes mit den Schülerinnen und Schülern ist an zumindest drei Terminen verteilt über ein Schuljahr vorgesehen.
Ziele:
- Förderung des Rechtsbewusstseins
- Erarbeiten von Handlungsstrategien für ein positives Miteinander
- Förderung des Bewusstseins für zivilcouragiertes Verhalten
- Stärkung der Lebenskompetenzen durch die Zusammenarbeit im Klassengefüge, Auseinandersetzen mit schwierigen Situationen und die interaktive Durchführung von Übungen
- Erweiterung von alternativen Verhaltensmustern und Konfliktlösungsmöglichkeiten
- Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten in der Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrenden und Erziehungsberechtigten
Inhalte:
Basisinformation
- Persönliche Auseinandersetzung mit dem österreichischen Rechtssystem
- Verstehen von Begriffen in Verbindung mit gesetzlichen Bestimmungen
Jugendschutzbestimmungen
- Erkennen von Unterschieden aus den verschiedenen Rechtsmaterien
- Übertragen der gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere des Jugendschutzgesetzes, in die Lebenswelten der Jugendlichen
Strafrecht
- Erlernen von Unterschieden zwischen den verschiedenen Rechtsmaterien
- Schaffen von Bewusstsein für strafrechtliche Delikte
Gewaltbegriff
- Vermittlung der verschiedenen Formen von Gewalt
- Erlernen von Handlungsstrategien zur Vermeidung von Gewalt
Zivilcourage
- Sensibilisierung für Gewalt- und Konfliktsituationen
- Erweitern von Handlungsoptionen im Kontext der Zivilcourage
Konfliktkultur
- Stärkung sozialer Kompetenzen wie Empathie, Perspektivenübernahme, Reflexionsfähigkeit, Grenzen setzen
- Förderung von kognitiver Kreativität im Umgang mit Konflikten
Information für Lehrpersonal und Elternabend
- Vermittlung von relevanter Sach- und Rechtsinformation
- Stärkung des Bewusstseins über die Bedeutung der Vorbildwirkung
Mehr Informationen im Folder "All Right - Alles was Recht ist!" ( 191,3 KB)
Sollten Sie Interesse an dem Präventionsprogramm haben, dann wenden Sie sich einfach an Ihre zuständige Kriminalprävention im Landeskriminalamt.
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Click & Check
Das Gewaltpräventionsprogramm „Click & Check“ befasst sich mit der Förderung eines verantwortungsvollen Umganges mit digitalen Medien. Darüber hinaus wird ein besonderes Augenmerk auf die präventive Rechtsinformation im Speziellen mit den Jugendschutzbestimmungen gelegt, da Jugendliche in ihren unterschiedlichsten Lebenswelten mit verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen konfrontiert werden.
Über „Click & Check“
In diesem Schulprogramm werden Pädagogen bzw. die Erziehungsberechtigten eingeladen, die Themenbereiche in der Schule und zu Hause gemeinsam mit den Jugendlichen zu diskutieren und aufzuarbeiten.
Zielgruppe:
- Jugendliche im Alter von 10 bis 12 Jahren beziehungsweise 13 bis 17 Jahren
Programmumfang:
- Programminformation für das Lehrpersonal: 1 Unterrichtseinheit
- Informationsabend für Erziehungsberechtigte: 1 Unterrichtseinheit
- Umsetzung des Präventionsprogrammes mit den Schülerinnen und Schülern: 10 Unterrichtseinheiten
- Die Umsetzung dieses Programmes mit den Schülerinnen und Schülern ist an zumindest drei Terminen verteilt über ein Schuljahr vorgesehen.
Ziele:
- Förderung des Rechtsbewusstseins
- Erarbeitung von Handlungsstrategien für ein positives Miteinander
- Vermittlung von Sachinformation über die Gefahren im Internet
- Förderung des verantwortungsvollen Umganges mit digitalen Medien
- Erweiterung und Verinnerlichung von Handlungsstrategien in sozialen Netzwerken
- Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten in der Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrenden und Erziehungsberechtigten
Programminhalte:
Basisinformation
- Persönliche Auseinandersetzung mit dem österreichischen Rechtssystem
- Verstehen von Begriffen in Verbindung mit gesetzlichen Bestimmungen
Jugendschutzbestimmungen
- Erkennen von Unterschieden aus den verschiedenen Rechtsmaterien
- Übertragen der gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere des Jugend(schutz)gesetzes, in die Lebenswelten der Jugendlichen
Kompetenter Umgang mit digitalen Medien
- Auseinandersetzen mit dem eigenen Verhalten in sozialen Netzwerken
- Bewusstwerden über die Bedeutung der Privatsphäre im Internet
Möglichkeiten und Gefahren
- Erkennen und Einschätzen neuer Möglichkeiten und Perspektiven
- Erweitern von Handlungsoptionen im Kontext der Zivilcourage
Sensibilisieren und Verhindern
- Bewusstwerden und Verinnerlichen von Handlungsstrategien beim Verwenden von digitalen Medien
- Erweitern der Kommunikationsfähigkeit
Information für Lehrpersonal und Elternabend
- Vermittlung von relevanter Sach- und Rechtsinformation
- Stärkung des Bewusstseins über die Bedeutung der Vorbildwirkung
Mehr Informationen im Folder "Click & Check" ( 189,6 KB)
Sollten Sie Interesse an dem Präventionsprogramm haben, dann wenden Sie sich einfach an Ihre zuständige Kriminalprävention im Landeskriminalamt.
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Look@your.Life
Das Präventionsprogramm „Look@your.Life“ setzt sich sensibel mit der Lebenswelt von Jugendlichen ab der 7.Schulstufe auseinander. Ziel ist es, Jugendliche bei den verschiedenen Herausforderungen, die das Miteinander sowie die Konsum- und Medienwelt an sie stellen, zu unterstützen und tiefergehende Maßnahmen anzuregen.
Über Look@your.life
In diesem Schulprogramm werden Pädagoginnen und Pädagogen bzw. die Erziehungsberechtigten eingeladen, die Themenbereiche in der Schule und zu Hause gemeinsam mit den Jugendlichen zu diskutieren und aufzuarbeiten.
Zielgruppe:
- Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren
Programmumfang:
- Programminformation für das Lehrpersonal: 2 Unterrichtseinheiten
- Informationsabend für Erziehungsberechtigte: 2 Unterrichtseinheiten
- Umsetzung des Präventionsprogrammes mit den Schülerinnen und Schülern: 15 Unterrichtseinheiten
- Die Umsetzung dieses Programmes mit den Schülerinnen und Schülern ist an zumindest vier Terminen verteilt über ein Schuljahr vorgesehen.
Ziele:
- Prävention von strafbaren Handlungen in Zusammenhang mit Suchtmittelkonsum, um ein Heranwachsen ohne rechtliche Probleme zu fördern und einen risikoärmeren Konsum schädigender Substanzen positiv zu beeinflussen
- Erweiterung und Verinnerlichung von alternativen Verhaltensmustern und Konfliktlösungsmöglichkeiten
- Förderung des Rechtsbewusstseins durch Vermittlung von Sach- und Rechtsinformationen zu den Programminhalten
- Verbesserung der Kommunikation und Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrenden und Erziehungsberechtigten
Programminhalte:
Look@your.Class
- Persönliche Auseinandersetzung mit dem Klassenklima
- Erkennen von Konflikten und deren Auswirkungen
- Erarbeiten und Erlernen von Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung des Klassenklimas
Look@your.Web
- Förderung einer reflektierten Mediennutzung
- Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten zum kontrollierten Umgang mit Smartphones
Look@your.Party
- Vermittlung der Rechtsinformation hinsichtlich legaler und illegaler Substanzen
- Kennenlernen verschiedener Problemlösungsstrategien
- Erarbeiten von Alternativen zum Alkoholkonsum und Aufklärung diverser Mythen rund um das Thema Alkohol
- Ausbau der Wahrnehmung von Selbst- und Fremdverantwortung
Look@your.Timeout
- Reflexion über das eigene Freizeitverhalten
- Erweiterung des gesunden Gestaltungsspielraumes in der Freizeit
Look@your.School&Family
- Vermittlung von relevanten Sach- und Rechtsinformationen
- Reflexion des eigenen Konsumverhaltens
- Stärkung des Bewusstseins über die Bedeutung der Vorbildwirkung
Mehr Informationen im Folder "Look@yourlife" ( 129,4 KB)
Sollten Sie Interesse an dem Präventionsprogramm haben, dann wenden Sie sich einfach an Ihre zuständige Kriminalprävention im Landeskriminalamt.
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Österreichweite Initiativen
Über die Programme hinaus gibt es verschiedene österreichweite Initiativen und Kampagnen zu zahlreichen Themengebieten.
- Informationskarte zum Thema Gewalt ( 113,4 KB)
- Informationskarte zum Thema Grooming ( 103,7 KB)
- Informationskarte zum Thema Sucht ( 107,7 KB)
- Informationskarte zum Thema Vandalismus ( 95,9 KB)
- Flyer "Internetbetrug" ( 3,7 MB)
- Flyer "Bilder und Videos im Netz" ( 5,1 MB)
- Flyer "Cyber-Mobbing" ( 3,6 MB)
- Flyer "Alles Facebook" ( 3,9 MB)
- Flyer "Handy - aber sicher!" ( 4,1 MB)
- Flyer "Hass im Netz" ( 5,1 MB)
- Flyer "Instagram" ( 4,5 MB)
- Flyer "Musically - TikTok" ( 4,4 MB)
- Flyer "Süchtig nach Internet & Handy?" ( 4,5 MB)
- Flyer "Sexting" ( 5,9 MB)
- Flyer "Snapchat" ( 3,8 MB)
- Flyer "Whatsapp" ( 3,5 MB)
- Flyer "YouTube" ( 5,3 MB)
- Flyer "Trau Dich und greif ein! - Zeig Zivilcourage!" ( 3,9 MB)
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Extremismusprävention im Staatsschutz
Extremismus und Terrorismus stellen unseren demokratischen Staat und unsere freie und pluralistische Gesellschaft vor große Herausforderungen.
Extremistische Gruppierungen zielen darauf ab, die Gesellschaft in ihren Grundwerten zu erschüttern und soziale Spannungen herbeizuführen.
Daher ist es wichtig, rechtzeitig präventive und gesamtgesellschaftliche Maßnahmen zu ergreifen und gemeinsam Extremismus keine Chance in unserer Gesellschaft zu geben.
Bewusstseinsbildende und vertrauensaufbauende Kommunikation mit allen Teilen der Bevölkerung ist in der Extremismusbekämpfung von zentraler Bedeutung. Mit dem Extremismuspräventionsprogramm „RE#work“ können österreichweit Jugendliche in der Altersgruppe von 13 bis 17 Jahren erreicht werden.
Darüber hinaus werden auch alle anderen im System Schule handelnden Personen und die Erziehungsberechtigten miteinbezogen.
Durch die Zusammenarbeit, die Auseinandersetzung mit schwierigen Situationen, die interaktive Durchführung, die Reflexion von Programminhalten und durch den angestrebten Transfer der gelernten und erfahrenen Inhalte wird eine Lebenskompetenzförderung angestrebt.
Nähere Informationen zum Extremismuspräventionsprogramm „RE#work“ finden Sie unter www.staatsschutzpraevention.gv.at
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Kontaktaufnahme
Bei allen Präventionsprogrammen erfolgt die Kontaktaufnahme durch die Schulleitung. Bei Interesse wenden Sie sich einfach an Ihre zuständige Kriminalprävention im Landeskriminalamt oder senden Sie direkt eine Nachricht über die Kontaktaufnahme in der rechten Spalte.
Zu Beginn wird gemeinsam besprochen welches Programm umgesetzt werden soll. Die Vorhaben werden im Rahmen einer verbindlichen Vereinbarung zwischen der Schulleitung und der Kriminalprävention festgelegt. Diese umfasst die Programminhalte, aber auch die notwendigen Rahmenbedingungen und erforderlichen Maßnahmen seitens der Bildungseinrichtung.
Im Anschluss werden mit der zuständigen Lehrkraft und den jeweiligen Klassensprechern die Rahmenbedingungen für die Klasse ebenfalls in verbindlicher Form festgelegt.
Vor dem Start ist eine Information für das Lehrpersonal und eine Informationsveranstaltung für die Erziehungsberechtigten vorgesehen. Auch nicht direkt involvierte Pädagogen sollen eingebunden werden, um sich damit zu identifizieren. Die Festlegung eines Jahresschwerpunktes für die gesamte Schule hat nachhaltige Wirkung!
Im Vorfeld des Elternabends empfiehlt sich die Einbindung der Schülerinnen und Schülern für die Erstellung der Einladungen.
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