Allgemeines

Internationaler Tag der vermissten Kinder

Am 25. Mai ist der internationale Tag der vermissten Kinder. Das Bundeskriminalamt informiert über die Arbeit des Kompetenzzentrums für Abgängige Personen (KAP).

10.000 bis 12.000 Abgängigkeitsanzeigen gehen pro Jahr bei der Polizei ein. Am 1. Mai 2024 waren 1.523 Frauen und Männer im österreichischen Fahndungssystem (EKIS) als abgängig gespeichert, davon sind 508 Erwachsene und 1.015 Minderjährige. Zu 85 Prozent tauchen Vermisste innerhalb einer Woche wieder auf, zu 95 Prozent innerhalb eines Monats und zu 98 Prozent innerhalb eines Jahres. Pro Jahr werden etwa 100 Abgängige nur mehr tot aufgefunden und von allen innerhalb eines Jahres angezeigten Fällen bleiben fünf bis zehn Fälle ungelöst.

Zielgruppenorientierte Präventionsarbeit
Am häufigsten gelten Minderjährige, die in Betreuungseinrichtungen untergebracht sind, als vermisst. Rund 75 Prozent der abgängigen Kinder und Jugendlichen wohnen in Betreuungseinrichtungen, aus denen sie sich entfernen. Doch in der Regel werden sie rasch wieder gefunden oder kehren von selbst in die Unterkunft zurück. Es gibt aber einige wenige Minderjährige, die öfter als vermisst gelten. Daher gibt es in Polizeidienststellen, die besonders betroffen sind, speziell ausgebildete Polizistinnen und Polizisten, die eng mit den Leitungen der Betreuungseinrichtungen zusammenarbeiten und auch die dort untergebrachten Minderjährigen betreuen.

KAP
In Österreich sind die Polizeiinspektionen, Stadtpolizeikommanden, Landeskriminalämter und das Bundeskriminalamt mit der Fahndung von Vermissten betraut. Im Herbst 2013 wurde im Bundeskriminalamt das KAP eingerichtet. Es fungiert als zentrale Ansprechstelle für vermisste Personen und als nationale sowie internationale Schnittstelle bei der Fahndung nach Vermissten. Obwohl das KAP keine operative Einheit ist, konnte in einigen Fällen erfolgreich mit den Spezialistinnen und Spezialisten auf Ermittlungsebene zusammengearbeitet werden. Das Kompetenzzentrum ist in erster Linie für Grundsatzangelegenheiten der Vermisstenfahndung zuständig, mit dem Ziel, die österreichischen Sicherheitsdienststellen und in vielen Fällen auch die Angehörigen von abgängigen Personen optimal zu servicieren und zu unterstützen.
Neben der zielgruppenorientierten Präventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, leistet das KAP auch für Angehörige beziehungsweise Betreuende von dementen und hilfsbedürftigen Personen wichtige Präventionsarbeit.
Eine weitere Aufgabe besteht in der weltweiten Veröffentlichung von Fahndungen nach Vermissten sowie der Nutzung verschiedenster Medien zur breiten, öffentlichkeitswirksamen Verbreitung. So können etwa die Infoscreens in den öffentlichen Verkehrsmitteln für Fahndungsmaßnahmen genutzt werden.

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Artikel Nr: 26905 vom Samstag, 25. Mai 2024, 08:00 Uhr
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