Kriminalitätsbekämpfung

Polizei klärt Mazda Diebstähle

Experten der SOKO Kfz des Bundeskriminalamtes (BK) und Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Niederösterreich klärten eine Serie von Kraftfahrzeugdiebstählen. Kriminelle hatten sich auf Fahrzeuge der Marke Mazda spezialisiert, die sie auf Park & Ride Anlagen gestohlen haben. Die Ermittler konnten die Täter festnehmen, vier Fahrzeuge sicherstellen und insgesamt 50 Taten mit einer Gesamtschadenssumme von einer Millionen Euro klären.

(Wien, Jänner 2020) Anfang März 2019 begann eine Diebstahlsserie von Fahrzeugen der Marke Mazda. Auffällig daran war, dass sich die Tatorte im Bereich von Park & Ride-Parkplätzen bei von Pendlern benützten Bahnhöfen befanden und die Diebstähle tagsüber erfolgten. Zusätzlich erfolgten auch vermehrt Diebstähle von solchen Fahrzeugen in der Nacht vor den Diebstählen. Bei den betroffenen Fahrzeugen handelte es sich hauptsächlich um die Modelle CX-5, CX-3 und Mazda 3.

Anfänglich waren es Park & Ride Parkplätze in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Die Amtshandlung wurde vorab von der SOKO KFZ des BK übernommen. Ab Anfang August wurden die Ermittlungen in Kooperation mit dem LKA Niederösterreich geführt, da sich die Tatorte hauptsächlich in dieses Bundesland verlagert hatten.

Den Ermittlern kam ein glücklicher Zufall zugute, denn Ende Juli verursachte einer der Beschuldigten mit einem kurz zuvor gestohlenen Fahrzeug einen Verkehrsunfall. Dabei füllte er mit dem Unfallgegner einen Unfallbericht aus, in welchem er seinen richtigen Namen eintrug. Nachträglich musste der Unfallgegner feststellen, dass der Verursacher ein gestohlenes Fahrzeug lenkte und zeigte dies bei der Polizei in Korneuburg an.

Im September 2019 erkannte die so geschädigte Privatperson den Verursacher zufällig in Korneuburg wieder und verständigte die Polizei. Diese nahm den Täter sofort fest. Bei einer Durchsuchung des Hotelzimmers konnte der zweite Täter festgenommen werden. Weiters fanden die Ermittler im Täterfahrzeug eine Menge an Beweismitteln wie Tatwerkzeug sowie gefälschte Kennzeichen, die sofort sichergestellt wurden.

Die Festgenommenen, zwei polnische Staatsbürger im Alter von 27 und 28 Jahren, zeigten sich bei den Einvernahmen geständig und zeigten den Beamten des LKA Niederösterreich drei weitere Fahrzeuge, welche sie kurz zuvor gestohlen und für den Transport nach Polen vorbereitet hatten. Einer der Täter gestand, dass er während der Diebstahlsserie in Österreich auch parallel in Deutschland mit anderen Mittätern einen Einbruch in ein Autohaus begangen und dort drei fabrikneue Fahrzeuge gestohlen hatte.

In Summe konnten den beiden Tätern insgesamt 50 Fahrzeugdiebstähle mit einer Schadenssumme von etwa einer Million Euro nachgewiesen werden. Vier Fahrzeuge konnten noch in Österreich sichergestellt werden. Von vier weiteren Fahrzeugen wurden in Polen nur mehr Teile sichergestellt, da die dorthin verbrachten PKW durch die Täter sofort in alle Einzelteile zerlegt wurden.

Am 30. März 2020 findet die Hauptverhandlung gegen die beiden in Österreich festgenommenen Täter statt. Zusätzlich sind noch weitere Ermittlungen gegen die Auftraggeber und Hintermänner im Gange. Die deutsche Justiz hat ebenfalls ein Strafverfahren eingeleitet.

Mit der Festnahme der beiden Personen endete diese Serie sofort.

Allgemeines zu SOKO

Die am 1. Oktober 2009 gegründete SOKO KFZ des Bundeskriminalamtes ist örtlich beim Landeskriminalamt Burgenland in Eisenstadt angesiedelt. Die Hauptaufgabe des derzeit neunköpfigen Ermittler-Teams ist das Ausforschen von Autodieben mit nationalem und internationalem Bezug. Besonderes Augenmerk wird aber nicht nur auf die Festnahme der Verdächtigen, sondern auch auf die Zerschlagung von Täterstrukturen gelegt.

Die Beamten der SOKO KFZ führen eine Analysedatei zu Kfz-Diebstählen in Österreich und administrieren die Europäische Fahrzeug-Identifizierungs-Datei (EuFID). Sie unterstützen im Rahmen des Polizeikooperationsgesetzes ausländische Dienststellen bei der Überprüfung von verdächtigen Fahrzeugen, insbesondere in den Ländern Slowakei, Ungarn und Slowenien. Dabei konnte die Identität mehrerer in Österreich und in der Slowakei gestohlener Fahrzeuge festgestellt und diese durch die örtliche Polizei sichergestellt werden.

Die Zuständigkeit der SOKO Kfz erstreckt sich grundsätzlich auf Wien, Niederösterreich, Burgenland und die Steiermark. Das Team macht jedoch im Rahmen ihrer Ermittlungen weder vor Länder- noch Staatsgrenzen halt. Neben ihrer Ermittlungstätigkeit geben die Beamten der SOKO Kfz Ihr Know-how in Schulungen innerhalb Österreichs aber auch bei Interpol-Vorträgen an Polizistinnen und Polizisten weiter und sind darüber hinaus Mitglieder von Ermittlungsteams bei Europol, Interpol und Frontex.

Artikel Nr: 17785 vom Montag, 23. März 2020, 07:28 Uhr
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