Fahndung

250. Fahndungserfolg der Zielfahndung: Slowakischer Most Wanted nach zwei Auftragsmorden festgenomme

Seit 2018 fahndeten slowakische Gerichte mittels europäischem Haftbefehl intensiv nach dem 63-jährigen slowakischen Staatsangehörigen. Er steht im Verdacht zwei Morde in Auftrag gegeben zu haben. Nun gelang es den Zielfahndern des Bundeskriminalamts (BK) den Mann am 2. Juli 2020 in Niederösterreich festzunehmen.

Ein 63-jähriger hat 1996 einen Auftragsmörder zur Tötung eines Mannes beauftragt. Der Mann wurde am 3. Juni 1996 durch ein Fenster seines Hauses erschossen. Im Frühjahr 2009 beauftrage der Verdächtige abermals einen Auftragsmörder, der seine Gattin mit Sprengstoff töten sollte. Der Auftragsmörder versuchte die Frau des Verdächtigen durch die Explosion von einem Kilogramm TNT auf einem Firmengelände zu töten und verletzte sie und weitere fünf Personen durch die ausgelöste Explosion schwer. Für diese Anstiftung zum Mord wurde der Verdächtige in der Slowakei 2018 rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von 23 Jahren verurteilt. Er kam jedoch der Aufforderung, seine Haft anzutreten nicht nach, sondern verließ die Slowakei, und tauchte unter. Sein Aufenthalt wurde in Südamerika vermutet. Die internationale Fahndung nach dem slowakischem Most Wanted wurde von den Zielfahndern FAST-Slowakei übernommen.

Im März 2018 wurde die Zielfahndung des österreichischen BK (FAST-Austria) in die internationale Fahndung nach dem Täter eingebunden und begann über die folgenden zwei Jahre eine enge und umfangreiche Zusammenarbeit den slowakischen Kolleginnen und Kollegen. Nach intensiven Ermittlungen beider FAST-Teams wurde der Aufenthalt der gefahndeten Person in Wien oder Baden vermutet. In den letzten Wochen verdichteten sich die Indizien für einen vermutlichen Aufenthalt in Baden.

Am 2. Juli 2020 begaben sich die Zielfahnder und weitere Ermittler des BK nach Baden und konnten dort im Zuge einer gemeinsamen Streife den Gefahndeten auf der Straße gehend wahrnehmen. Der Tatverdächtige wurde angehalten, identifiziert und schließlich zum Zwecke der Auslieferung in die Slowakei festgenommen, über Weisung der Staatsanwaltschaft in das Landesgericht Wien eingeliefert.

"Mit diesem 250. Fahndungserfolg der Zielfahnder sehen wir einmal mehr, welch herausragende Arbeit unsere Ermittlerinnen und Ermittler leisten und wie wichtig eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist", sagte Innenminister Nehammer. "Gerade bei so gefährlichen Tätern wie im vorliegenden Fall ist es wesentlich, dass sich solche Täter keinesfalls ihrer Strafe entziehen können. Ich bedanke mich für die auszeichnete Arbeit der Expertinnen und Experten."

Zielfahndung
Die Zielfahndungseinheit des BK gibt es seit 2003. Mittlerweile wurden insgesamt 250 Zielpersonen festgenommen. Darunter 55 Personen wegen Mordes oder mehrfachen Mordes, sechs entflohene Strafgefangene, wie Täter nach Vergewaltigung und sechs nach Kindesmissbrauch, 38 Personen wegen Raubes, 79 Schwerbetrügerinnen und Betrüger die für einen finanziellen Schaden von rund 1,3 Milliarden Euro verantwortlich waren. 100 Festnahmen erfolgten in Österreich, 117 in Europa. Das Ausforschen und Festnehmen von international gesuchten Straftätern ist nicht die einzige Aufgabe der Experten. So sind die Zielfahnder beispielsweise auch mit der Rückführung von Häftlingen nach Österreich, internationalen Konferenzen, EU-Projekten, Vorträgen und Schulungen von Kollegen sowie mit in- und ausländischen Amtshilfeersuchen beschäftigt.

Artikel Nr: 17971 vom Freitag, 3. Juli 2020, 11:40 Uhr
Reaktionen bitte an die Redaktion

Share Facebook
Share Twitter

Zurück

Mittwoch, 3. April 2024
Wien

Samstag, 6. April 2024
Wien

Samstag, 6. April 2024
Wien

Mittwoch, 10. April 2024
Wien

Donnerstag, 11. April 2024
Wien

zu den Terminen