Kriminalitätsbekämpfung

Erfolgreicher Schlag gegen die internationale Suchtmittelkriminalität

Vorläufiges Ermittlungsergebnis: 14 Festnahmen, 32,2 Kilo Heroin und fünf Kilo Kokain im Wert von drei Millionen Euro sichergestellt.

Das Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, erlangte Oktober 2019 Kenntnis über eine kosovarisch-nordmazedonische Tätergruppe, die im großen Stil Heroin über die Türkei nach Westeuropa und Kokain von Belgien nach Mazedonien schmuggeln ließ. Die Suchtmittel wurden in speziell umgebauten Personenkraftwagen transportiert.

Aufgrund dieser Erkenntnisse erfolgte eine mit dem Bundeskriminalamt akkordierte, internationale Zusammenarbeit mit den nordmazedonischen, serbischen und ungarischen Polizeibehörden.

Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) Niederösterreich (NÖ) konnten am 19. November 2019 zwei Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung, einen 59-jährigen und einen 28-jähriger nordmazedonischer Staatsbürger, in einem Fahrzeug mit nordmazedonischem Kennzeichen wahrnehmen. Sie wurden bei der versuchten Übergabe von 5,4 Kilo Heroin in Himberg, Bezirk Bruck an der Leitha, festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert werden.

Bei einer chemischen Untersuchung des sichergestellten Heroins wurde ein Reinheitsgrad von 49,9 Prozent nachgewiesen. Die sichergestellten Suchtmittel haben einen Straßenverkaufswert von mindestens 300.000 Euro. Im Zuge der weiteren internationalen Erhebungen konnten drei weitere Hintermänner und Auftraggeber ausgeforscht werden. Gegen diese Personen wurden ebenfalls Festnahmeanordnungen erlassen.

Im Zuge der folgenden internationalen Zusammenarbeit wurde ein weiterer 28-jährige nordmazedonische Staatsbürger als möglicher Schmuggler ausgeforscht. Nachdem diese Informationen den ungarischen Polizeibehörden mitgeteilt wurden, konnte der Beschuldigte bereits am 2. Dezember 2019 in Ungarn mit einer Gesamtmenge von
rund 5 Kilo Kokain festgenommen werden. Er soll die Drogen in Belgien erworben und mit dem von ihm gelenkten Fahrzeug mit slowakischem Kennzeichen über Deutschland und Österreich nach Ungarn geschmuggelt haben, dabei wurde er bei der versuchten Ausfuhr nach Serbien festgenommen. Es besteht der dringende Verdacht, dass der Mann das Kokain im Auftrag dieser Tätergruppe in die Türkei hätte bringen sollen.

Die ungarischen Behörden teilten dem Landeskriminalamt Niederösterreich darüber hinaus mit, dass es bereits am 21. März 2019 zu einer Sicherstellung von 11,5 Kilo Heroin gekommen sei. Das Heroin wurde in einem professionell eingebauten Schmuggelversteck in einem PKW aufgefunden. Im angehaltenen Fahrzeug befanden sich drei Männer.
Einer der Verdächtigen wurde am 21. März 2019 als Verantwortlicher für das geschmuggelte Heroin festgenommen. Dein beiden weiteren Männern konnte damals keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden und sie wurden nicht festgenommen. Aufgrund des internationalen Informationsaustausch konnte bewiesen werden, dass auch diese 11,5 Kilo Heroin dieser Tätergruppe zuzuordnen sind.

Bei den Ermittlungen konnten ein 31-jährige albanische Staatsbürger und ein 48-jähriger nordmazedonische Staatsbürger als Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung ausgeforscht werden. Am 6. Dezember 2019 wurden diese beiden Beschuldigten in Wien 21. bei der versuchten Weitergabe von rund 5,3 Kilo Heroin von Ermittlern des LKA NÖ festgenommen und in die Justizanstalt Wien eingeliefert.

Im Zuge einer chemischen Untersuchung der rund 5,3 Kilo Heroin wurde ein Reinheitsgrad zwischen 38,9 und 56,4 Prozent nachgewiesen. Auch diese sichergestellten Suchtmittel haben einen Straßenverkaufswert von mindestens 300.000 Euro. Im Zuge der weiteren internationalen Erhebungen konnte ein weiterer Hintermann und Auftraggeber ausgeforscht werden. Gegen diesen wurden ebenfalls eine Festnahmeanordnung erlassen.

Am 12. Dezember 2019 wurden im Zuge eines Arbeitstreffens in Belgrad alle dem LKA NÖ bekannten Informationen mit den serbischen und nordmazedonischen Polizeibehörden geteilt. Aufgrund dieser Informationen wurden in Nordmazedonien mehrere Telefonüberwachungen geschalten und Observationen durchgeführt. Am 26. Dezember 2019 erfolgte aufgrund dieser Informationen die Festnahme eines nordmazedonischen Staatsbürgers nach der Einfuhr und bei der versuchten Übergabe von sieben Kilo Heroin in Serbien, unweit der nordmazedonischen Grenze. Nach der Festnahme des Beschuldigten erfolgten weitere Festnahmen der Organisatoren in Serbien und Nordmazedonien. Zeitgleich wurden vier Männer als Mitglieder dieser Tätergruppe festgenommen. Zwei der Männer waren auch schon für die am 21. November 2019 und 6. Dezember 2019 nach Österreich geschmuggelten ca. 10,7 Kilo Heroin die Auftraggeber.

Am 9. März 2020 konnten die nordmazedonischen Polizeibehörden einen nordmazedonischen Staatsangehörigen als weiteren Schmuggler dieser Tätergruppe bei der versuchten Einfuhr von drei Kilo Heroin festnehmen. Zeitgleich wurden drei weitere Hintermänner und Organisatoren dieser Tätergruppe in Nordmazedonien festgenommen.

In Österreich wurden vier Personen festgenommen und in die jeweiligen Justizanstalten Wien und Korneuburg eingeliefert. Bei weiteren vier Personen wurden Festnahmeanordnungen bei den zuständigen Staatsanwaltschaften angeregt.

Aufgrund der international geführten Erhebungen konnte dieser Tätergruppe der Schmuggel und die versuchte Weitergabe von

• zirka 10,7 Kilo Heroin in Österreich,
• zirka 11,5 Kilo Heroin und zirka fünf Kilo Kokain in Ungarn,
• zirka sieben Kilo Heroin in Serbien und
• weitere drei Kilo Heroin in Nordmazedonien
nachgewiesen werden.

Insgesamt konnten somit zirka 32,2 Kilo Heroin und rund fünf Kilo Kokain mit einem Straßenverkaufswert von mindestens drei Millionen Euro sichergestellt werden.

Bis dato wurden durch die internationale Polizeizusammenarbeit 14 Personen festgenommen, nach weiteren vier Personen wird gefahndet.

Artikel Nr: 17992 vom Dienstag, 14. Juli 2020, 13:59 Uhr
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