Kriminalitätsbekämpfung

Schwerpunktaktion gegen illegale Finanzagenten

Europol setzt eine europaweite operative und präventive Schwerpunktaktion zum Thema Finanzagent (Englisch: Money Mules). Von 4. bis 8. Dezember findet eine internationale Aktionswoche statt. Ziel ist es, die Bevölkerung zu informieren und gleichzeitig vor einer Straftat zu warnen. Das Bundeskriminalamt beteiligt sich an der Sensibilisierungskampagne.

Ein Finanzagent oder Money Mule ist eine Person, die von Kriminellen angeworben wird, um illegal erlangte Gelder zu waschen. Dem Finanzagenten wird meist ein Geldbetrag aus dem Ausland auf sein Konto überwiesen. Dann wird er aufgefordert diesen Geldbetrag entweder weiter zu überweisen oder abzuheben. Als Bezahlung darf sich die Person eine vereinbarte Gebühr einbehalten. Sofern eine Barbehebung gefordert wird, wird entweder ein Treffen mit einer unbekannten Person vereinbart, die das "gewaschene" Geld entgegennimmt, oder der Finanzagent wird aufgefordert das Geld via Post zu versenden.

Oftmals sind die Money Mules im Unwissen der eigentlichen Straftat. Sie werden lediglich für den Transfer der "schmutzigen" Gelder rekrutiert. Diese Handlung kann jedoch bereits den Tatbestand der Geldwäsche nach dem österreichischen Strafgesetzbuch erfüllen. Als Finanzagent leistet man einen Beitrag zur Vollendung der Straftat und unterstützt die organisierte Kriminalität. Angeworben werden die betroffenen Personen durch seriös wirkende Jobangebote auf Internetseiten, via soziale Medien, Spam-Mails oder Messaging Apps.

Geldwäsche
In Österreich werden Meldungen über verdächtige Banktransfers an die Zentrale Geldwäschemeldestelle (AFIU) im BK gemeldet und analysiert. Erhärtet sich der Verdacht, ermittelt die Polizei. Ausgeforschte Money Mules werden zur Anzeige gebracht oder der Finanzmarktaufsicht (FMA) gemeldet.

Im Zuge der Präventionswoche von 4. bis 8. Dezember klärt das BK über die Thematik des Finanzagenten auf. Die Schwerpunktaktion wurde auch bei der 5. Geldwäschetagung 2019 präsentiert. Ebenso wurden Informationsunterlagen und Prospekte zu diesem Thema bei Besprechungen und Tagungen verteilt. Auch beim letzten Arbeitstreffen der Public-Private Partnership Initiative der Strategischen Finanzstromanalyse der AFIU wurde diese Thematik vorgestellt und präsentiert, um weiterhin zu sensibilisieren und zur Wissensvermittlung beizutragen.

Tipps der Kriminalprävention

•Seien Sie vorsichtig wenn schnelles Geld versprochen wird. Niemand hat etwas zu verschenken!

•Kontrollieren Sie Jobangebote genau. Achten Sie auf Adresse, Telefonnummer, E-Mailadresse und Webseite der Unternehmen. Erkundigen Sie sich selbst im Internet über das Unternehmen bzw. das Jobangebot.

•Achten Sie auf die Ausdrucksweise und den Stil des Jobangebotes. Das kann auf die Seriosität hinweisen.

•Geben Sie niemals Ihre Kontodaten oder andere persönliche Daten an unbekannte Dritte weiter.

Artikel Nr: 17540 vom Mittwoch, 4. Dezember 2019, 10:00 Uhr
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