Kriminalitätsbekämpfung
Erfolgreiche Ermittlungen des Bundeskriminalamtes – Festnahme durch Zielfahndung in Spanien
Internationale Ermittlungen der AG ACHILLES unter Federführung des BK führten in Spanien zur Festnahme eines mutmaßlichen Drahtziehers des internationalen Drogenhandels durch das Zielfahndungsnetzwerk.
Bei umfangreichen und langfristigen Ermittlungen der im Bundeskriminalamt eingerichteten Arbeitsgemeinschaft (AG) ACHILLES konnte in enger Zusammenarbeit mit der Zielfahndung des Bundeskriminalamtes, der spanischen Zielfahndungseinheit im ENFAST-Verbund (European Network of Fugitive Active Search Teams) sowie der serbischen Bekämpfungseinheit gegen organisierte Kriminalität (SPBOK) am 20. Oktober 2025 ein 52-jähriger österreichisch-nordmazedonischer Doppelstaatsbürger in Fuengirola, Spanien, festgenommen werden.
Gegen den Mann bestand ein europäischer Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts des internationalen Suchtmittelschmuggels und Suchtmittelhandels.
Internationaler Erfolg durch enge Kooperation
Dieser erfolgreiche Zugriff stellt einen weiteren bedeutenden Schlag gegen die organisierte Kriminalität dar und unterstreicht eindrucksvoll die Wichtigkeit der europäischen und internationalen Zusammenarbeit sowie der intensiven bilateralen Kontakte zwischen den Ermittlungsbehörden und den Staatsanwaltschaften.
"Das BK zeigt mit dieser Festnahme einmal mehr seine zentrale Rolle in der Bekämpfung der organisierten Kriminalität. Durch fundierte Ermittlungen im Bereich der organisierten Kriminalität, akribische Auswertungen und den konsequenten Zugriff unserer Zielfahndung gelingt es, internationale Täterstrukturen nachhaltig zu zerschlagen", so der Direktor des Bundeskriminalamtes Andreas Holzer.
Bislang konnten im Zuge dieser Operation bereits zahlreiche hochrangige Mitglieder von sogenannten Balkan-Clans festgenommen werden, was allein in Österreich zu insgesamt über 1.000 Jahren Freiheitsstrafen geführt hat.
Hintergrund zu den Ermittlungen
Die Ermittlungen ergaben, dass der Festgenommene innerhalb eines internationalen Suchtmittelnetzwerks eine organisatorische und koordinierende Schlüsselrolle eingenommen haben soll. Über mehrere Jahre hinweg habe er ein weitreichendes Netzwerk mit Kontakten nach Südamerika, Spanien, Belgien, den Niederlanden, Italien, der Türkei, dem Iran sowie in die Balkanregion aufgebaut, über das große Mengen illegaler Suchtmittel in den europäischen Raum geschleust und gewinnbringend weiterverkauft wurden.
Entscheidende Hinweise und tiefere Einblicke in die kriminellen Strukturen konnten durch die Auswertung von Kommunikationsdaten aus den Kryptomessengerdiensten ANOM und Sky ECC gewonnen werden.
Weitere Suchtmittelmengen zugeordnet
Zusätzlich zu den bereits im Haftbefehl vorhandenen Delikten konnten im Zuge der Ermittlungen bislang weitere Suchtmittelmengen im Gesamtvolumen von über einer Tonne illegaler Drogen zugeordnet werden. Im Detail handelt es sich derzeit zumindest um:
• 222.839 Gramm Kokain
• 106.450 Gramm Heroin
• 493.088 Gramm Cannabiskraut
• 6.600 Gramm Cannabisharz
• 26.355 Gramm Crystal Meth
• 22.000 Gramm Speed
• 14.003 Gramm MDMA
• 15.000 Stück LSD-Sticker
• 141.000 Stück Ecstasy-Tabletten
• 410.000 Liter Heroinbase (-brei)
Der geschätzte Straßenverkaufswert dieser Suchtmittel beläuft sich auf mindestens rund 34 Millionen Euro.
Ermittlungen dauern an
Die Ermittlungen im Rahmen der AG ACHILLES werden fortgesetzt. Es ist erklärtes Ziel der Strafverfolgungsbehörden, die kriminellen Strukturen nachhaltig zu zerschlagen. Die weiteren Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Wien und den internationalen Partnern; hierzu gehören fortlaufende Datenauswertungen, internationale Rechtshilfeverfahren sowie taktische Folgeeinsätze.