Kriminalitätsbekämpfung

Kampf gegen Online-Kindesmissbrauch: Verdächtiger gefasst

Nach dem Hinweis der internationalen Sonderkommission (BAO) Berg in Köln, konnte das Bundeskriminalamt Österreich einen 34-Jährigen in Salzburg ausfindig machen, der seine Tochter sexuell missbrauchte, die Taten filmte und verbreitete.

Nach dem ein Hinweis der BAO Berg auf Verdacht des sexuellen Missbrauchs eines Kindes durch einen in Österreich lebenden Mann einging, wurden vom Bundeskriminalamt Österreich Anfang 2020 Ermittlungen eingeleitet. Als Tatverdächtiger konnte ein 34-jähriger Vater identifiziert werden, der in Salzburg lebte. Seine Tochter, die zum Tatzeitpunkt 2019 vier Jahre alt war, wurde von ihm sexuell misshandelt und die Taten gefilmt.

Ermittlungen des Bundeskriminalamtes
Aufgrund des Hinweises der deutschen Behörden übernahm das Referat für Sexualstraftaten und Kinderpornografie im Bundeskriminalamt in Wien Anfang 2020 die weiteren Untersuchungen. Umfangreiche Ermittlungen führten nach rund einem Jahr zu einem 34-jährigen Mann, der in Salzburg lebte und Vater eines zum Tatzeitpunkt vier Jahre alten Mädchens war. 2019 hatte er in einem Chat mit einem deutschen Täter, der inzwischen rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt wurde, die Missbrauchshandlungen geschildert und Fotos hochgeladen. Der Österreicher führte schwere sexuelle Missbrauchshandlungen an seiner unmündigen Tochter durch, dokumentierte diese bildlich und versendete diese mit einem Messengerdienst weiter. Wie sich herausstellte war der österreichische Beschuldigte bereits einschlägig vorbestraft und zeigte sich geständig. Eine Anklage der Staatsanwaltschaft Salzburg steht noch aus.
"Wie wichtig die internationale Kooperation speziell in diesem höchst belastenden Arbeitsbereich der Kriminalpolizei ist, wurde in diesem Ermittlungsfall wiederum klar sichtbar", so der zuständige Referatsleiter im Bundeskriminalamt Chefinspektor Jürgen Ungerböck. Das Referat für Sexualstraftaten und Kinderpornografie im Bundeskriminalamt Österreich hat mit den deutschen Ermittlungsbehörden seit Jahren einen engen Informationsaustausch zum Schutze der Kinder gegen sexuelle Ausbeutung und Missbrauch.

Internationale Zusammenarbeit
Für den Leiter der BAO Berg, Kriminaldirektor Michael Esser, ist dieser Ermittlungserfolg ein Beleg für die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen Kindesmissbrauch. "Wenn wir Kindern in ihren schlimmen Lebenssituationen helfen wollen, dürfen wir nicht vor Länder- und Staatengrenzen halt machen, die für die im Internet agierenden Täter bedeutungslos sind. Die Ermittlungen dauern mitunter sehr lange. Wenn am Ende aber ein Kind eine Chance auf professionelle Hilfe bekommt, um schlimme Erlebnisse zu verarbeiten und ein Leben ohne Missbrauch zu beginnen, dann ist das aller Mühen wert. Ich bin dankbar, dass unsere Kolleginnen und Kollegen vom Bundeskriminalamt Österreich es geschafft haben, dem kleinen Mädchen zu helfen. Ein Missbrauchsfoto zu sehen, ist immer eine Belastung. Wenn das Kind am Ende aber die Hilfe bekommt, die es dringend braucht, wird Ermittlungsarbeit erträglicher."

Artikel Nr: 18669 vom Freitag, 21. Mai 2021, 08:00 Uhr
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