Internationales

EMPACT-Cyber-Patrol vereint Ermittlerinnen und Ermittler aus 18 Ländern

Bundeskriminalamt (BK) als operative Drehscheibe im Kampf gegen den digitalen Drogenhandel.

Im Rahmen der europäischen Sicherheitsinitiative EMPACT (European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats) fand von 14. bis 17. April 2025 eine Cyber Patrol zur Bekämpfung des Suchtmittelhandels im Internet statt. Veranstaltet wurde die Aktion durch die Co-Driver von EMPACT-"Cocaine Cannabis Heroin" (CCH) und "Synthetic Drugs/New Psychoactive Substances" (SYD/NPS) der niederländischen Polizei in enger Kooperation mit dem österreichischen Bundeskriminalamt.

Internationale Zusammenarbeit im Fokus
An der internationalen Veranstaltung im Bundeskriminalamt in Wien nahmen spezialisierte Ermittlerinnen und Ermittler für Suchtmittelhandel und Cyberkriminalität aus insgesamt 18 Staaten – darunter EU-Mitgliedsländer, Drittstaaten und ein Vertreter von Europol – teil.

Gemeinsame Zielsetzung: Vendoren aufdecken
Ziel der Veranstaltung war es, durch sogenannte Online-Patrouillen im Clear- und Darknet aktive Suchtmittelhändler – sogenannte "Vendoren" – mittels gezielter Informationsgewinnung und -analyse zu identifizieren. Im Fokus standen rund 50 Zielpersonen. Die bei der internationalen Aktion gewonnenen Erkenntnisse werden nun zentral bei Europol ausgewertet und in weiterer Folge den Strafverfolgungsbehörden der jeweiligen Aufenthaltsstaaten zur Einleitung konkreter Ermittlungen übergeben.

Fachliche Vertiefung: GRIDS-Programm
Im Rahmen der Veranstaltung wurde den teilnehmenden Ermittlerinnen und Ermittlern auch eine gezielte fachliche Vertiefung ermöglicht. So fand ein Besuch der UNO-City in Wien statt, bei dem das vom International Narcotics Control Board (INCB) geleitete Global Rapid Interdiction of Dangerous Substances (GRIDS)-Programm vorgestellt wurde. Dieses Programm bekämpft den illegalen Handel mit synthetischen Drogen und neuen psychoaktiven Substanzen weltweit durch die Bereitstellung spezialisierter und kostenfreier Intelligence-Tools für Strafverfolgungsbehörden. Die praxisnahe Präsentation dieser digitalen Analysewerkzeuge eröffnete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern neue strategische und operative Möglichkeiten, die künftig zur Effizienz und zum Erfolg von Ermittlungen im Bereich des Online-Drogenhandels beitragen können.

Zusammenarbeit vor Ort als Schlüssel zum Erfolg
Die mehrtägige Veranstaltung verdeutlicht einmal mehr den hohen Stellenwert internationaler polizeilicher Kooperation. Die physische Zusammenarbeit vor Ort schafft nicht nur operative Synergien, sondern ermöglicht auch einen unmittelbaren Austausch sicherheitsrelevanter Informationen. Zeitgleich wird wertvolles Fachwissen aktiv geteilt und organisationsspezifische Kompetenzen zielgerichtet verknüpft. Besonders im digitalen Raum erweist sich diese Form der internationalen Zusammenarbeit als essenziell, um Ermittlungen im komplexen Online-Bereich deutlich effizienter und wirkungsvoller zu gestalten.

Erfolgreiches Format gegen Vendoren in Österreich
Das Veranstaltungsformat Cyber Patrol hat in der Vergangenheit bereits mehrfach zu bedeutenden internationalen Ermittlungserfolgen geführt, auch in Österreich. Im Jahr 2023 konnte beispielsweise ein von Graz aus agierender Vendor identifiziert werden, der Amphetamin, MDMA und Cannabiskraut in großem Stil im Darknet vertrieb. Die österreichischen Ermittlungsbehörden stellten größere Mengen dieser Substanzen sicher, forschten den Tatverdächtigen aus und nahmen ihn fest. Dieser Fall veranschaulicht die operative Schlagkraft koordinierter EMPACT-Maßnahmen und unterstreicht zugleich die Relevanz solcher Formate für eine nachhaltige Stärkung der europäischen Sicherheitsstrategie im digitalen Raum.
"Solche Ermittlungserfolge verdeutlichen: Der digitale Raum ist kein rechtsfreier Raum – und vermeintliche Anonymität bietet keinen Schutz vor international koordinierter Strafverfolgung", sagt der stellvertretende Direktor des Bundeskriminalamtes, Paul Marouschek.

Cyber-Patrol im Bundeskriminalamt
Foto: ©  Armin Halm

Artikel Nr: 27995 vom Freitag, 18. April 2025, 09:33 Uhr
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